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Maulohe: Auf zu neuen Ufern

NLWKN und WSA gestalten Allerufer und –niederung in Verden um/ Presseinformation vom 19. Juni 2015


Verden/ Lüneburg – Ab kommender Woche gestalten die Betriebsstelle Lüneburg des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und das WSA (Wasser- und Schifffahrtsamt Verden) das Allerufer und die Flussniederung im Bereich der Maulohe in Verden um. Ziel des gemeinsamen Vorhabens ist es, die ökologische Qualität des Flusses zu erhöhen und seine Funktion als Lebensraum für Fische, Vögel und Amphibien zu verbessern. Dazu wird das WSA Verden an vier Abschnitten auf jeweils 25 Metern das bislang begradigte Ufer von seiner Steinschüttung befreien. Die Aller kann somit durch ihre Strömung das Ufer in einem kontrollierten Rahmen selbst gestalten und kleine Uferabbrüche bzw. Sandanlandungen ausbilden. Die Betriebsstelle Lüneburg des NLWKN wird als Eigentümerin der Maulohe die vier Uferstreifen landseitig auf 100 Metern durch die Anlage strömungsberuhigter Flachwasserzonen und kleiner Buchten umgestalten.

„Das ist vor allem für die Fische wichtig: Naturnahe und strukturreiche Flussufer sind wichtige Laich- und Aufwuchszonen für Rotaugen, Schleie, Rotfedern, Karauschen, Steinbeißer und Aalquappe. Hier erwärmt sich das Wasser schnell, dichte Wasserpflanzen bieten den jungen Fischen Schutz“, erläutert Bernhard Stutzmann vom NLWKN.

Darüber hinaus vertieft der NLWKN entlang des Ufers Flutmulden für Amphibien und legt auf dem benachbarten Grünland flache Senken an, die im Frühjahr überflutet sind und Weißstörchen reiche Nahrung bieten sollen.

Die Maßnahme entspricht den Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, die sowohl einen guten ökologischen Zustand der Gewässer als auch den Schutz der Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten vorgeben.

Zum Hintergrund: Die Aller ist bis heute auch ein Verkehrsweg und zwischen Celle und ihrer Einmündung in die Weser auf 117 Kilometern als Bundeswasserstraße ausgewiesen. Um einen schnellen Wasserabfluss und eine reibungslose Schifffahrt zu gewährleisten wurde die Aller – wie viele andere Gewässer – begradigt, ausgebaut und ihre Ufer zum Schutz gegen Wellenschlag und Abbrüche durch Steinschüttungen gesichert. Darüber hinaus wurden zur Förderung der gewerblichen Schifffahrt zwischen 1908 und 1916 die Stauanlagen Oldau, Bannetze, Marklendorf und Hademstorf errichtet. Die gewerbliche Schifffahrt auf der Aller wurde 1968 eingestellt, heute sind vor allem im Sommer noch Fahrgastschiffe und Sportboote unterwegs.

Die Erdarbeiten ab Ende Juni sind mit der Stadt und dem Landkreis Verden abgestimmt und werden ca. drei bis vier Wochen andauern. Beeinträchtigungen durch Baustellenverkehr werden so gering wie möglich gehalten. Die Maulohe bleibt in dieser Zeit für Besucher eingeschränkt betretbar.

Die Maßnahme wird durch das Land Niedersachsen unter finanzieller Beteiligung der Europäischen Union im Rahmen der Förderrichtlinie „Natur- und Landschaftsentwicklung und Qualifizierung für Naturschutz“ gefördert.

Der Kostenrahmen beläuft sich auf rund 37.500 Euro.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
19.06.2015

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

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