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Hochwasserschutz in Jasebeck mit Sonderlösung möglich

Abschnittsweise im Deich integrierte Stützwand berücksichtigt Baudenkmalschutz und den Erhalt alter Eichen / Pressemitteilung vom 14. März 2018


Integrierte Stützwand statt Abriss oder Abholzung: die Planungen für die dringend notwendige Verstärkung des zu niedrigen Elbdeichs im Bereich der Ortschaft Jasebeck schreiten voran. Der Dannenberger Deich- und Wasserverband stützt sich dabei auf eine gemeinsam entwickelte Empfehlung des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), des Niedersächsischen Umweltministeriums und der Biosphärenreservatsverwaltung. Sie soll den Hochwasserschutz langfristig verbessern und auch alle Belange von Umwelt- und Denkmalschutz berücksichtigen. Seltene, streng geschützte Baumkäfer in alten Eichen und ein nahegelegener historischer Gebäudebestand hatten diese Sonderlösung für die 220 Meter lange Trasse innerhalb des insgesamt zwölf Kilometer langen Deichbauabschnittes notwendig gemacht.

„In der vorgelegten Vorzugsvariante mit einer in den Deich integrierten Stützwand aus Stahl oder Stahlbeton steht nun eine genehmigungsfähige und zugleich finanzierbare Lösung zur Verfügung“, betont Dezernent Heiko Warnecke von der NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg. Insgesamt neun unterschiedliche Ansätze zur Verstärkung des Jasebecker Deiches hatten die

Experten des Landesbetriebes in den vergangenen Monaten intensiv geprüft und entsprechend ihrer Machbarkeit bewertet – vom klassischen Erddeich bis hin zum mit Asphalt gedeckten „schwarzen Deich“. Der Deichabschnitt im Landkreis Lüchow-Dannenberg hatte nur mit äußerstem Aufwand dem Elbe-Hochwasser im Juni 2013 standgehalten und gilt seither als Schwachstelle. Er genüge aufgrund der steilen Böschung, der schmalen Deichkrone und des fehlenden Verteidigungsweges nicht den technischen Anforderungen eines umfassenden Hochwasserschutzes und müsse zudem erhöht werden, heißt es beim NLWKN.

„Die gängige Umsetzung als grüner Erddeich nach den anerkannten Regeln der Technik kam für Jasebeck aufgrund der hier herrschenden besonderen Rahmenbedingungen nicht in Frage, um die notwendige Erhöhung um 80 Zentimeter zu erzielen“, erklärt Heiko Warnecke. Neben einer nahegelegenen denkmalgeschützten Wohnbebauung hatten unter anderem am Deichfuß verwurzelte Eichen die Planer vor Herausforderungen gestellt. Die Bäume dienen den sehr seltenen und europaweit streng geschützten Eremit- und Heldbock-Käfern als wertvoller Lebensraum. „Entsprechend wichtig war es uns, mit der gemeinsam erarbeiteten Lösung die Bedürfnisse von Hochwasserschutz, Denkmal- und Naturschutz optimal zusammenzuführen“, so der NLWKN-Dezernent.

Ein Planfeststellungsverfahren ist ab Ende 2018 geplant. Als frühester Baubeginn für die Hochwasserschutzlösung im Bereich Jasebeck ist Ende 2019 vorgesehen.

Bildzeile 1:

Mit einer Höhe von rund 2,30 Metern über der vorhandenen Geländeböschung soll die binnendeichs geplante Spundwand den Hochwasserschutz im Bereich des Dannenberger Deich- und Wasserverbandes verstärken. Vorbild ist die im Bild dargestellte Umsetzung im Landkreis Harburg.

Bildzeile 2:

Die besondere räumliche Situation in Jasebeck – hier während des Hochwassers im Sommer 2013 – verhindert gleich aus mehreren Gründen eine Verlegung der Deichlinie.

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.03.2018

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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