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Elbedeiche schützen Werte in Höhe von vier Milliarden Euro

Projektgruppe „Rahmenplan“ diskutiert Schadenspotentialanalyse / Presseinformation vom 4. Oktober 2016


Der Rahmenplan für abflussverbessernde Maßnahmen an der unteren Mittelelbe soll bis Ende des Jahres fertig gestellt werden – das wurde auf der jüngsten Sitzung der Projektgruppe in Lüneburg bekannt. Hier arbeiten die Vertreter der Kommunen, der Behörden und Verbände der Region in der Regie des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) eng zusammen.

Der im Rahmenplan untersuchte Bereich der unteren Mittelelbe erstreckt sich von der Landesgrenze von Niedersachsen bei Schnackenburg bis zum Wehr in Geesthacht. Bestandteil des Rahmenplans ist eine sogenannte Schadenspotentialanalyse. „Hier wird berechnet, welche Schäden im Falle eines Deichbruches im ungünstigsten Fall eintreten könnten“, erläutert Karsten Petersen vom NLWKN in Lüneburg. „Das Gesamtschadenspotential liegt bei mehr als vier Milliarden Euro“. Mit anderen Worten: „Die Deiche schützen Werte in der genannten Größenordnung“. Die Berechnungsmethode wurde in einem Forschungsvorhaben im Auftrage des NLWKN entwickelt und der Projektgruppe vorgestellt. Für die Schadenspotentialanalyse wurden die Deichverbandsgebiete für den 113 km langen Elbabschnitt zwischen Schnackenburg und der Staustufe Geesthacht betrachtet. Die Schadenspotentiale und potentielle Schäden wurden auf Basis amtlicher Landnutzungsdaten und statistischer Daten mit Hilfe eines Analyseverfahrens des NLWKN ermittelt. Das Forschungsprojekt wurde ursprünglich für Küstenraum entwickelt und jetzt für die untere Mittelelbe angewandt.

Clemens Löbnitz vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg stellte die Planungen zum Hochwasserschutz an der Elbe in Mecklenburg-Vorpommern vor. Für die Sanierung des Hafendeichs in Boizenburg werden zwei Varianten untersucht. Mit der Variante I sollen die bestehenden Deiche ertüchtigt und auf das neue Bemessungshochwasser angepasst werden. Die Variante II sieht einen Neubau des Deiches auf einer landeinwärts verschobenen Trasse vor. Hierdurch würde ein Polder in einer Größe von 74 Hektar geschaffen. An der Stelle, an der der neue Deich auf den bestehenden Deich stößt, würde ein neues Sudesperrwerk gebaut. Das bestehende Sude-Abschlusswehr würde als Sommerstauwehr weiter betrieben. Ferner befasst sich eine Machbarkeitsstudie mit dem Bau eines Absperrbauwerks an der Mündung der Müritz-Elde-Wasserstraße im Bereich Dömitz.




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Artikel-Informationen

erstellt am:
04.10.2016

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