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Deichbauarbeiten auf Wangerooge planmäßig angelaufen

Dorf- und Ostgrodendeich: Erhöhung soll Sturmflutsicherheit weiter verbessern



Mit Vorbereitungen für den Transport des Deichbaumaterials hat in diesen Tagen die Erhöhung des Ostgrodendeiches auf Wangerooge begonnen. Bei den im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) durchgeführten Arbeiten sollen Fehlhöhen von durchschnittlich rund einem Meter ausgeglichen werden, um die Sturmflutsicherheit der ostfriesischen Insel weiter zu erhöhen. Der Abschluss der Deichbaumaßnahme ist für den Herbst geplant.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies begrüßt den Beginn der Arbeiten: „Das Land stellt in diesem Jahr sechs Millionen Euro für die Erhöhung des Ostgrodendeiches auf der Insel Wangerooge zur Verfügung. Mit dem für Ende September geplanten Abschluss der Arbeiten werden die erforderlichen Deichhöhe für den Bereich des Dorf- und Ostgrodendeiches dann auf einer Länge von insgesamt 3,3 Kilometer hergestellt sein. Zusammen mit dem neu erbauten Bahndeichschart und dem Schöpfwerk Ost ist die Sturmflutsicherheit von Wangerooge dann so hoch wie nie.“

„Nachdem wir in den vergangenen Jahren bereits den Dorfgrodendeich und den Ostflügel des Ostgrodendeiches auf knapp 2,3 Kilometern Länge erhöhen konnten, wird jetzt die einen Kilometer lange Deichstrecke am Ostgrodendeich als letzter Abschnitt in Angriff genommen“ erläutert der Leiter der NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney, Prof. Frank Thorenz, die Maßnahme. Auch der bei Sturmflut für eine Erreichbarkeit durch Einsatzkräfte wichtige Deichverteidigungsweg fehlte bisher – er soll 2019 vervollständigt werden.

Für den Transport der Deichbaustoffe von Festland zur Insel wird derzeit im Watt südlich von Wangerooge hierzu ein 1,5 km langer Sanddamm errichtet. Die so geschaffene Baustraße verbindet die Baustelle mit einem Anlandepunkt für Schiffe an der Telegrafenbalje und fällt nur bei Niedrigwasser trocken. „Ein Transport über den Hafen ist wegen der großen Mengen an Baustoffen leider nicht möglich“ sagt Thorenz. Insgesamt werden rund 40.000 Kubikmeter Kleiboden, 10.000 Tonnen Wasserbausteine und andere Schüttgüter bewegt. Sie werden vom Hafen Harlesiel bei Hochwasser per Schiff zum Anlandepunkt am Ende der Baustraße transportiert. Während des Niedrigwassers können die Baumaterialien dann mit geländegängigen Transportfahrzeugen über den Damm zur Baustelle gelangen.

Der für den Deichbau verwendete Kleiboden wurde bereits 2017 vorsorglich aus dem Bereich Wangermeer gewonnen und in der Nähe des Hafens Harlesiel zwischengelagert. „So ist es uns möglich, unmittelbar nach der Sturmflutzeit im Frühjahr mit den Transporten beginnen zu können“, erklärt der NLWKN-Betriebsstellenleiter. Im Interesse einer kurzen Bauzeit werden die Transporte dabei zweimal täglich über das Tidehochwasser durchgeführt. Bereits Ende April sollen die ersten Transporte über die fertige Baustraße durchs Watt rollen. Nach deren Abschluss wird der Damm wieder zurückgebaut, so dass sich der Bereich vollständig regenerieren kann. Die Kopplung der see- und landgestützten tideabhängigen Transporte erfordert eine ausgefeilte Logistik. Das vom NLWKN hierzu entwickelte Verfahren hat sich bereits in den Jahren 2014 und 2016 für den Deichbau auf Wangerooge bewährt.

Parallel zu den Materialtransporten wird auf Wangerooge mit Hochdruck an der Erstellung des neuen Deiches gearbeitet. Aus Sicherheitsgründen muss der Deichabschnitt dabei zwischen Richthofenstraße und dem Schöpfwerk Ost für den öffentlichen Zugang gesperrt werden, um eine Gefährdung von Unbeteiligten durch Baufahrzeuge zu verhindern. Der Dorfgrodendeich und der östliche Flügel des Ostgrodendeiches bleiben aber weitgehend für die Öffentlichkeit zugänglich, sodass Interessierte Insulaner und Gäste das Baugeschehen von dort aus verfolgen können. Der NLWKN informiert zusätzlich über Bauschilder und Informationsbroschüren, die auch im Internet unter www.nlwkn.de verfügbar sind, über die Maßnahme. In 2019 sollen noch die Herstellung des restlichen Deichverteidigungs- und des Kronenweges folgen.

Sanddamm vor Wangerooge   Bildrechte: NLWKN
1,5 Kilometer lang ist der Sanddamm, der zur leichteren Anlieferung des Materials für den Deichbau derzeit in das Wangerooger Watt gezogen wird.
Presse Bildrechte: MF

Artikel-Informationen

erstellt am:
13.04.2018

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
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30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
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