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Bornhorster Huntewiesen: Reichlich Nachwuchs bei Uferschnepfe und Co. dank LIFE-Projekt

NLWKN meldet Bruterfolge der Wiesenbrüter für das Jahr 2018


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Kein Grund für ein langes Gesicht: 2018 war ein erfolgreiches Jahr für die Uferschnepfe in den Bornhorster Huntewiesen. Bild: T. Krüger

Oldenburg Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) weist für das Jahr 2018 umfangreiche Bruterfolge für die Uferschnepfe auf den Bornhorster Huntewiesen, einem Natur- und Vogelschutzgebiet östlich von Oldenburg, aus. Die Bornhorster Huntewiesen sind ein wichtiger Lebensraum für Wiesenbrüter und in dieser Funktion einzigartig in der Umgebung. Hier sollen insbesondere die „Big Five“ unter den Wiesenbrütern, also Bekassine, Kiebitz, Großer Brachvogel, Rotschenkel und Uferschnepfe ungestörte Plätze zum Brüten und zur Kükenaufzucht finden. „Außerhalb von Naturschutzgebieten wird das für diese stark gefährdeten Arten immer schwieriger“, sagt Biologe Volker Moritz, der vor Ort im Auftrag des NLWKN Erfassungen durchführt.

Der Bruterfolg bei den aktuell 12 Brutpaaren lag bei 94 Prozent. Damit kann die hiesige Population erhalten werden. Seit dem Jahr 2013 ist die Anzahl der Uferschnepfen-Brutpaare im Naturschutzgebiet etwa konstant. Zwei flügge Jungvögel pro Paar sind ein großer Erfolg, denn Eier und Küken werden häufig von Greifvögeln oder Füchsen dezimiert. Durch die jagdlichen Aktivitäten der örtlichen Jägerschaft durch die jährliche Treibjagd im Februar und die Fallenjagd können Fressfeinde erfolgreich zurückgedrängt werden. Neben diesen Prädatoren spielen auch die jeweiligen Standort- und Wetterbedingungen in der Brutsaison eine wichtige Rolle für den Bruterfolg von Wiesenbrütern. „Im Frühjahr 2018 waren die Flächen wegen des vielen Regens im Winter lange Zeit sehr nass“, berichtet Nadine, eine Mitarbeiterin von Volker Moritz, „und zugleich waren sie durch das sonnige Wetter, mit vielen Insekten ideal für die Küken. Das allerdings vor allem, weil es noch feuchte Bereiche und gefüllte Blänken gab, während die Umgebung staubtrocken war.“

Dies ist als ein Verdienst der Stadt Oldenburg hervorzuheben, die in den vergangenen Jahren mehrere flachgründige Feuchtbereiche geschaffen hat. Insgesamt war das Jahr 2018 aber auch für die anderen Wiesenbrüterarten in diesem Gebiet ausgesprochen günstig. „Bei fast allen Vogelarten, die wir in den Huntewiesen untersuchten, haben wir im Vergleich zum Vorjahr mehr Paare erfasst“, sagt Volker Moritz. Beim Kiebitz waren es insgesamt 66 Brutpaare. Außerdem war im Jahr 2018 der stark gefährdete Wachtelkönig wieder in den Feucht- und Nasswiesen zu hören. Ursache für die hohen Wiesenbrüter-Bestände war der hohe Wasserstand zu Beginn der Brutsaison. Da sind sich die Vogelkundler einig.

Um dort die lebensräumlichen Bedingungen für Wiesenbrüter, insbesondere für die Uferschnepfe, zu verbessern, wurde im Jahr 2013 mit Mitteln aus dem von der EU, dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Leer und der Naturschutzstiftung Emsland finanzierten LIFE+-Projekt „Wiesenvögel“, ein Stauwehr gebaut. Dieses reguliert seitdem die Wasserstände in den Gräben des Naturschutzgebiets, denn ein wichtiger Faktor für den Bruterfolg von Wiesenbrütern sind stocherfähige, feuchte Böden. „Hauptziel des LIFE-Projektes ist, dass genug Küken überleben, um die natürliche Sterberate auszugleichen. Dazu brauchen wir einen Bruterfolg von etwa 60 Prozent“, so Moritz.

Um zu überprüfen, ob die Maßnahme erfolgreich ist, kontrollieren Moritz‘ Mitarbeiter Nadine Menke und Volker Bohnet jährlich den Bruterfolg der Uferschnepfen in den Bornhorster Huntewiesen. Dafür beobachten sie die Uferschnepfen-Familien über mehrere Wochen intensiv, denn eine Brut gilt nur dann als erfolgreich, wenn die Küken eines Paares älter als drei Wochen werden. Mehr Informationen zum LIFE-Projekt finden Interessierte auch im Internet unter www.wiesenvoegel-life.de.

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Akrobatische Einlage während der Balz: 2018 war ein erfolgreiches Jahr für die Uferschnepfe in den Bornhorster Huntewiesen. Foto: O. Lange
Presseinformation Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.12.2018

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