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Bis 2047: Neue Genehmigung für Nordharzverbundsystem

Wasserversorgung, Umwelt und Klimavorsorge stehen im Mittelpunkt


Braunschweig/ Hildesheim – Der Betrieb des Nordharzverbundsystems kann bis 2047 weiterlaufen. Am 22. November erteilte der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) den Harzwasserwerken die erforderliche wasserrechtliche Bewilligung. Der Verbund aus den Talsperren an Oker, Grane und Innerste sowie den Beileitungsystemen Oker-Grane-Stollen, Innerste-Druckrohrleitung und den Ableitungen Dammgraben, Schalker Graben und Gose kann damit weiterhin seine wichtige Funktion in der Trinkwasserversorgung sowie für den Hochwasserschutz erfüllen. „Der Betrieb wird auf Basis neuester Daten und Erkenntnisse optimiert“, erklärte Arndt Schulz von der Talsperrenaufsicht des NLWKN. „So wird zum Beispiel eine geringfügige Erhöhung der Rohwasserentnahme zur Trinkwassergewinnung gestattet. Zudem sollen – auch auf Basis aktueller extremer Hochwasserganglinien – die Hochwasserrückhalteräume vergrößert und der Talsperrenbetrieb insgesamt ökologischer ausgerichtet werden“. Zu Letzterem zählt u.a. die Einführung der so genannten „Flexi-Lamelle“ in den Betriebsplänen, die eine optimierte Wasserabgabe unter Berücksichtigung der jeweiligen hydrologischen und meteorologischen Umstände gewährleisten soll. Hauptziel ist dabei die Verbesserung der ökologischen Abflusssituation der Fließgewässer unterhalb der Talsperren.

Talsperren können von Änderungen klimatischer Größen in technischer Hinsicht und seitens der Bewirtschaftung betroffen sein, zugleich können sie aber helfen, Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt und auf die Wasserwirtschaft zu kompensieren. Deshalb flossen auch aktuelle Einschätzungen zum Klimawandel in das Genehmigungsverfahren ein. Die Experten schätzen den beantragten Betriebsplan als robust genug ein, um den angenommenen Auswirkungen des Klimawandels bis 2050 zu begegnen. Die klimatischen Herausforderungen bis 2100 müssen demnach Gegenstand des nächsten Neubewilligungsverfahrens sein. Dennoch wird etwa zur „Halbzeit“ des jetzt beantragten Bewilligungszeitraums in den frühen 2030er-Jahren im Zuge einer vertieften Sicherheitsüberprüfung der Talsperren auch ein erneuter „Klimawandel-Check“ durchgeführt. „Daneben dienen die drei Talsperren mit ihrem Gesamtstauraum von über 100 Millionen Kubikmeter auch weiterhin der Niedrigwasseraufhöhung und der regenerativen Energiegewinnung aus Wasserkraft. Die Harztalsperren sind Multifunktionsspeicher“, ergänzte Schulz.

Mit der Entscheidung endet ein umfangreiches Verfahren, das notwendig war, da die bisherigen Bewilligungen für den Betrieb des Nordharzverbundsystems zum 31. Dezember 2017 auslaufen.

Leer  

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.11.2017

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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