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Beratung der Landwirte trägt Früchte

Landesweites Modell- und Pilotprojekt des NLWKN liefert Daten // Presseinformation vom 13. November 2015


Die positive Wirkung von Projekten zum Grundwasserschutz sowohl in Trinkwassergewinnungsgebieten als auch in den Beratungsgebieten zur Wasserrahmenrichtlinie wurde jetzt im Rahmen eines landesweiten Modell- und Pilotprojektes des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) nachgewiesen. Das Fazit: „Die Stickstoffbelastung auf den beratenden Betrieben ist deutlich zurückgegangen“, berichtet Dr. Markus Quirin vom NLWKN in Göttingen, der das Projekt betreute und dabei mit der Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU, Göttingen) zusammen arbeitete. Projektträger war der Wasserverband Peine.

Für das Projekt wurde ein Referenzbetriebsnetz mit insgesamt 82 landwirtschaftlichen Betrieben in Niedersachsen aufgebaut. Verglichen wurde die Stickstoffbilanz von landwirtschaftlichen Betrieben (Experten sprechen hier von der „Hoftorbilanz“) in Trinkwassergewinnungsgebieten oder in der Beratungskulisse Nitratreduktion der Wasserrahmenrichtlinie mit anderen Bauernhöfen, deren Ländereien außerhalb der Beratungsgebiete liegen. Als Datenbasis dienten Buchführungsdaten. Das Ergebnis fasst Quirin so zusammen: „Die Stickstoffsalden der Betriebe in den Trinkwassergewinnungsgebieten gingen um 30 Prozent zurück, während in den Referenzbetrieben keine Abnahme zu verzeichnen war“. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Zukauf von mineralischem Stickstoffdünger und beim Vergleich der Betriebe in der Wasserrahmenrichtlinien-Zielkulisse mit Betrieben außerhalb dieser Kulisse. Für den NLWKN ein klares Indiz dafür, dass die intensive Beratung und der Abschluss von Maßnahmen zum Grundwasserschutz jetzt Früchte trägt.

Die genauen Ergebnisse sind nachzulesen in der NLWKN-Broschüre aus der Reihe Grundwasser (Band 25, Erfolgskontrolle von Grundwasserschutzmaßnahmen). Erhältlich unter www.nlwkn.niedersachsen.de (Service/Veröffentlichungen).
Link: webshop

Download Band 25, Erfolgskontrolle von Grundwasserschutzmaßnahmen

Das Niedersächsische Kooperationsmodell zum Trinkwasserschutz wurde im Jahr 1992 mit der Einführung der Wasserentnahmegebühr aus der Taufe gehoben. Ziel ist insbesondere der vorsorgende Trinkwasserschutz, wobei es im Wesentlichen darum geht, die Nitrateinträge in das Grundwasser zu reduzieren. Das Kooperationsmodell umfasst 376 Trinkwassergewinnungsgebiete mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt rund 310.000 Hektar. Die wichtigsten Bausteine des Kooperationsmodells sind die so genannten freiwilligen Vereinbarungen und die Wasserschutzzusatzberatung.

Die EG-Wasserrahmenrichtlinie verlangt, dass der Nitratgehalt im Grundwasser den Wert von 50 mg pro Liter nicht überschreitet. Viele Grundwasserkörper in Niedersachsen sind jedoch aufgrund von diffusen Nitratbelastungen in einem schlechten Zustand. Deshalb fördert das Land Niedersachsen landwirtschaftliche Betriebe, die an freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen teilnehmen. Dazu gehört auch das Beratungsangebot zur Grundwasser schonenden Bewirtschaftung.


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Artikel-Informationen

erstellt am:
13.11.2015

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