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750.000 Euro für gewässerökologische Landbewirtschaftung

Wichtiger Schritt im Rahmen der geplanten Dümmersanierung/ Pressemitteilung vom 14. März 2017


Die Reduzierung von Phosphor ist eine entscheidende Maßnahme und essentieller Bestandteil des 16-Punkte-Plans der Landesregierung zur Fortsetzung der Dümmersanierung. Der Landwirtschaft kommt hier eine bedeutsame Rolle zu. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz stellt innerhalb der nächsten fünf Jahre 150.000 Euro pro Jahr für Freiwillige Vereinbarungen zu Gewässer schonenden Methoden der Bodennutzung zur Verfügung. Der Zuwendungsvertrag wurde am Dienstag beim Unterhaltungsverband „Obere Hunte“ in Bad Essen unterschrieben.

Vertragspartner des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) als Zuwendungsbehörde ist der Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“. Mit im Boot ist die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die die fachtechnische Abwicklung übernimmt und im Dümmereinzugsgebiet bereits seit einigen Jahren eine Gewässerschutzberatung für die Landwirtschaft anbietet. Die Mittel sind vorgesehen für Landwirte, die im Rahmen einer so genannten „Freiwilligen Vereinbarung“ ihre Flächen so bewirtschaften, dass weniger Phosphor in den Dümmer gelangt. „Das bedeutet, dass die Landwirte im Einzugsgebiet des Dümmers zum Beispiel eine spätere und damit zeitlich beschränkte Gülleausbringung vorsehen sowie gewässerschonende Ausbringungsverfahren anwenden“, erläuterte Stefan Ortmann, Leiter des Geschäftsbereiches Landwirtschaft der Landwirtschaftskammer „Auch der Anbau winterharter Zwischenfrüchte wie Grünroggen oder Winterrübsen und Gewässerschutzstreifen an Gewässern oder die Begrünung von Fahrgassen sind Beispiele aus dem Maßnahmenkatalog der Freiwilligen Vereinbarungen“, ergänzte Jörg Schomborg, Leiter der Bezirksstelle Osnabrück der Landwirtschaftskammer.

Vertragspartner für das Land Niedersachsen ist der Unterhaltungsverband „Obere Hunte“, der auch ständiges Mitglied im Dümmer-Beirat ist. Verbandsvorsteher Hermann Steuwer: „Wir freuen uns, dass wir als Maßnahmenträger einen Beitrag für die Sanierung des Dümmerraumes leisten können“. Der Unterhaltungsverband „Obere Hunte“ ist auch Mitglied der Gewässerallianz Niedersachsen, die sich seit 2015 um die Fließgewässerentwicklung in Schwerpunkträumen Niedersachsens kümmert. Hierzu zählt auch das Dümmereinzugsgebiet.

Interessierte Landwirte aus dem Einzugsgebiet des Dümmer können ab sofort Anträge zum Abschluss von „Freiwilligen Vereinbarungen“ beim Unterhaltungsverband einreichen. Die Fördermittel des Landes Niedersachsen werden dafür genutzt, die Ertragseinbußen oder Mehraufwendungen der Landwirte auszugleichen, die ihnen durch die Umsetzung der Maßnahmen entstehen.

„Die angebotenen Freiwilligen Vereinbarungen sind aus gewässerökologischer Sicht zu begrüßen“, sagte Bernd Lehmann, Leiter der Betriebsstelle Sulingen des NLWKN. Mit der Gewässerschutzberatung und den finanziellen Leistungen im Rahmen der Freiwilligen Vereinbarungen soll der Phosphoreintrag in den Dümmer um bis zu 30 Prozent reduziert werden. „Weitere Bausteine zur Dümmersanierung, wie die Planung eines Schilfpolders, die Verbesserung des Hochwasserabschlags in den Mittellandkanal oder Gewässerrenaturierungsmaßnahmen werden parallel weiterverfolgt. Die Dümmersanierung wird nur dann erfolgreich sein, wenn alle Bausteine durchgeführt werden und ineinander greifen“, sagte Lehmann. Das Verfahren zur Dümmersanierung wird durch den Dümmer-Beirat begleitet und im Dümmer-Forum zweimal jährlich im Schäferhof der Öffentlichkeit vorgestellt.
Presseinformation Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.03.2017

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