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Schutzdüne am Pirolatal auf Langeoog wird verstärkt: Arbeiten dauern bis November

Die Baustelle ist eingerichtet, jetzt geht es los: Die Schutzdüne am Pirolatal östlich des Ortes auf Langeoog wird verstärkt; dafür stellt das Land Niedersachsen rund 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Im November soll alles fertig sein. "Das umfangreiche Küstenschutzprojekt ist für den Sturmflutschutz der Insel enorm wichtig", sagt Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Er bittet gleichzeitig um Verständnis für den Baustellenverkehr am Strand.

Schon seit 1997 hat der NLWKN die Schutzdüne im Bereich des Pirolatales verstärkt, weil die vorhanden Dünen durch Abbrüche zu schmal geworden waren, um die Sturmflutsicherheit zu gewährleisten. Im vergangenen Winter sind im westlichen Teil des Pirolatals wegen des niedrigen Strandes Dünenabbrüche von lokal bis zu 20 Meter Tiefe aufgetreten. "Dort ist eine Verstärkung dringend notwendig", heißt es in einer Presseinformation des NLWKN.

Die Schutzdüne vor dem Pirolatal hat als Teil des gesamten Küstenschutzsystems für die Insel eine große Bedeutung. Sie schützt den Ort und die Trinkwasserversorgung der Insel vor Überflutungen. Die Insel Langeoog deckt ihren Trinkwasserbedarf nicht aus einer Anbindung an das Trinkwassernetz des Festlandes, sondern aus der örtlichen Süßwasserlinse. Diese wird durch in den Dünen versickernden Niederschlag gespeist. Wegen des geringeren Gewichts des Süßwassers schwimmt dieses auf dem umgebenden schwereren Salzwasser der unteren Bodenschichten. Die Süßwasserlinse erstreckt sich über das gesamte Pirolatal und die angrenzenden Dünen. "Im Falle einer Überflutung wäre die Trinkwasserversorgung nachhaltig und lang andauernd durch das von oben einsickernde Salzwasser geschädigt", erläuterte Thorenz.

Deshalb hat der NLWKN sofort gehandelt und die Dünenverstärkung vorbereitet: Da das Erosionspotential am Strand sehr hoch und die Schutzdüne bereits sehr schmal ist, kommt nur eine binnenseitige Verstärkung in Frage. Eine Strandaufspülung würde nicht weiter helfen. Stattdessen werden insgesamt ca. 100 000 Kubikmeter Sand in den rückwärtigen Bereich der gefährdeten Düne eingebaut; damit wird ausreichend Vorsorge gegen ein Durchbrechen der Düne geschaffen. Der erforderliche Sand kann auf der Insel in Strandabschnitten östlich der Melkhörndüne gewonnen werden.

Ohne eine Sicherung würde der eingebaute Sand schnell durch den Wind weggeblasen und so die Düne wieder geschwächt. Deshalb werden die Sandflächen nach Abschluss des Sandeinbaues umgehend mit Strandhafer bepflanzt und so stabilisiert. Durch diese Bepflanzung und die naturnahe Gestaltung der neuen Dünen passen sie sich gut in das Landschaftsbild der Insel ein.

Um Urlauber und Einheimische über das Küstenschutzprojekt zu informieren, hat der NLWKN eine Broschüre zum Thema herausgegeben, die als pdf-Datei zum downloaden bereit steht (siehe Info-Spalte). Sie kann auch bestellt werden bei der NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney unter 04931/947-0 oder per E-Mail (E-Mail an Ansprechpartnerin schreiben).

Abbruchkante Langeoog  

Im vergangenen Winter sind im westlichen Teil des Pirolatals auf Langeoog wegen des niedrigen Strandes Dünenabbrüche von lokal bis zu 20 Meter Tiefe aufgetreten. Deshalb ist eine Verstärkung dringend notwendig.

Artikel-Informationen

erstellt am:
10.06.2005
zuletzt aktualisiert am:
26.04.2010

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